Die nachhaltige Tausch-Plattform kleiderkreisel.de überzeugt mit kreativen Marketing-Konzepten

Über kleiderkreisel.de habe ich bereits ein paar Mal in diesem Blog berichtet. Jetzt sorgt Deutschlands größte Kleidertausch-Plattform, mit kreativen Marketing-Ideen für die Generation Y, erneut für Aufsehen. Gemeinsam mit dem Künstler-Kollektiv crystalmafia kreierte die Tausch-Plattform verschiedene Kunstinstallationen mit Performance-Charakter für die Festivals Melt! (19. – 21. Juli 2013) und MS Dockville (16. – 18. August 2013).

„Kleiderkreisel ist viel mehr als nur eine reine Handelsplattform“, so Sophie Utikal, Mitbegründerin von Kleiderkreisel. „Mit unserem Konzept frei nach dem Gedanken des Collaborative Consumptions sorgen wir dafür, dass die Leute sich stärker untereinander austauschen, ihre Kreativität ausleben und neue Menschen kennenlernen. Es ist einfach ein Lebensgefühl. So etwas ist nicht nur durch Bannerings & Co. nach außen zu tragen.“

Mit knapp einer Million Mitglieder und etwa 9 Millionen Visits pro Monat zählt kleiderkreisel.de inzwischen zu den größten Fashion-Seiten Deutschlands.

Der Kleiderkreisel Kreiselwash @ Melt!

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Kleiderkreisel Kreiselwash

Man nehme einen Container, ein Künstler-Kollektiv, einen Kostümfundus, eine Schaukel, jede Menge Konfetti und ganz viel Kreativität… und herauskommt: der Kreiselwash. Festivalbesucher wurden von den Künstlern durch den Container geführt und dabei zum lebenden Kunstwerk verwandelt. Die Bilder der schönsten Ergebnisse können die Besucher auf dem Kleiderkreisel-Facebookprofil bewundern, mit 288.000 Fans auch kein Leichtgewicht unter den deutschsprachigen Facebook-Seiten mehr. „Es war jedes Mal eine Überraschung, wie die Besucher von den crystalmafia Künstlern verwandelt wurden“, erzählt Sophie Utikal. „Uns war die kreative Vermittlung unseres Stils und Lebensgefühls und der Word-of-mouth-Effekt viel wichtiger als alles mit unserem Logo zu versehen.“

Das zahlt sich aus, denn die Kreislerinnen, wie sie sich selbst nennen, können sich mit der Seite identifizieren: „Unser Geheimnis ist vielleicht, dass wir selbst noch so jung sind, wissen, was unsere Zielgruppe cool findet und das Kleiderkreisel-Gefühl selbst leben. Wir sind kein renditegetriebenes Marketing-Konstrukt.“

Kreatives Branding:

Statt auf Logo-Schlachten, wie man sie von Festivals kennt, setzt Kleiderkreisel auf unkonventionelle Inszenierung, indem sogar am Heiligtum Logo gekratzt werden darf. Statt Banner wird es mit Tape und Neon-Leuchtschrift angebracht. 2.000 Tragetaschen mit Haben-Will-Effekt wurden an die Teilnehmer auf dem Melt! verteilt und sorgten für Sichtbarkeit auf dem gesamten Festivalgelände.

Regenbogenland @ MS Dockville:

Kleiderkreisel verwandelt seinen Kampf gegen textile Verschwendung auf dem MS Dockville Festival in ein kreatives Erlebnis. Statt mit dem erhobenen Zeigefinger zu drohen, wird das Thema zur interaktiven, farbenfrohen Kunstinstallation. Mit der Instagram-Kampagne #zuvielzeug hat Kleiderkreisel zwei Monate lang ungenutzte Kleider gesammelt. „Bisher haben wir schon 20 Kilo zusammen“, erzählt Sophie Utikal. Die Kleider werden von crystalmafia sorgfältig gefaltet und zu farbenfrohen Türmen, Mauern und Pyramiden frei nach dem amerikanischen Künstler Derick Melander gestapelt. Daraus entsteht eine spielerische Raum-Installation, an der die Festivalteilnehmer interaktiv mitwirken, sich mit Kostümen verwandeln lassen oder einfach Kleider tauschen können. Dadurch wird das Ganze zu einer sehr persönlichen Erfahrung, die jeder Teilnehmer mitgestalten kann. „Wir hoffen, dass allen Besuchern vor Augen geführt wird, wie viel Kleidung es schon gibt, die kein Mensch mehr braucht. Klar, das wissen die meisten schon, aber trotzdem kaufen sie immer wieder neu ein. Wir möchten mit der Aktion ein Statement setzen und zeigen, dass es so nicht weitergehen kann“, so Sophie Utikal.