Über 500.000 Erstsemester starten jedes Jahr in ihr neues Studentenleben. Die Chance, dass sie sich vorher auf einem Portal der targroup media über Studiengänge und die Studienwahl allgemein informiert haben, ist ziemlich groß. Mit rund 10 Millionen Besuchern pro Jahr ist das Unternehmen einer der größten Anbieter im Bereich Bildungsmarketing. Im Interview berichtet Gründer Milan Klesper von seinen Erfahrungen.
Hallo Milan, bitte stelle uns dein Startup kurz vor.
Sehr gerne. Mit der targroup Media betreiben wir hochwertige Webportale zum Thema Studium; ich nenne sie immer „Online-Studienführer“. Die Ausführlichkeit, mit der sich die Portale mit jeweils einem Studiengang bzw. Fachbereich beschäftigen, ist einzigartig im Netz – man kann sich als Studien- oder Weiterbildungswilliger einfach nirgendwo besser informieren. Du findest bei uns alle Infos, von der Bewerbung bis zum Berufsleben, inklusive Erfahrungsberichten von Studierenden und Berufstätigen. Dazu eine große Datenbank, in der du mit wenigen Klicks sämtliche Hochschulen nach deinen Wünschen sortieren und dir Infos bestellen kannst.

Und damit kann man Geld verdienen?
Das ist die ganz typische Frage, die immer sofort als zweites kommt. Und die Antwort ist natürlich „Ja“, denn sonst könnte ich nicht meine 14 Mitarbeiter bezahlen. Wir arbeiten eng mit hunderten Hochschulen, Akademien und Weiterbildungsinstituten zusammen, da wir für sie die optimale Zielgruppe haben. Daher kommt übrigens auch der Firmenname – targroup ist die abgekürzte „target group“. Die Bildungsanbieter schalten bei uns Werbung und generieren Anfragen für ihre Produkte.
Das ist ja schon eine Nische. Wie kamst Du dazu, Dein Startup zu gründen?
Ich habe mich schon als Jugendlicher mit Webprogrammierung beschäftigt und als ich dann nach meinem Studium als Online-Marketing-Verantwortlicher meiner damaligen Hochschule übernommen wurde, gab es nicht genügend qualitativ hochwertige Seiten, um mein Budget auszugeben. Also habe ich selber welche programmiert. Das lief dann irgendwann so gut, dass ich meinen Job aufgeben und mich dem Wachstum meiner Firma widmen konnte. Mein Unternehmen ist also ein Produkt aus Zufall und Können.
Wie hast Du Euch zum jetzigen Zeitpunkt schon am Markt etabliert?
Wir sind mit rund 10 Millionen Besuchern (= Studieninteressenten) pro Jahr einer der beiden Marktführer. Schon heute wird nahezu jeder Studierende, der an einer privaten Fern- oder Präsenzhochschule ein Studium beginnt, mit hoher Wahrscheinlichkeit vorher auf einem Online-Studienführer der targroup Media recherchiert haben.
Wo siehst Du in der Zukunft Euer langfristiges Unternehmensziel?
Natürlich die Marktführerschaft. Wir haben da einen eifrigen Mitbewerber, mit dessen Gründern ich mich aber auch sehr gut verstehe. Es gibt also keine Missgunst oder gar Feindschaften. Wir tauschen uns öfters aus und können so die anderen auf Abstand halten. Und es spornt uns beide an, noch besser zu werden.

Wer hat Dir geholfen das Startup zu gründen?
Da muss ich zum einen meiner damaligen Freundin und zum anderen meiner Tante danken. Meine Freundin hat mich unterstützt, wenn ich neben dem 40-Stunden-Job nochmal zu Hause 30 Stunden pro Woche am Rechner saß. Und meine Tante hat mir die Gründungsberatung bei einer Steuerberaterin gesponsert und mich auch durch die Übernahme von 15% der damaligen GmbH unterstützt.
Habt Ihr für Euer Startup schon Preis oder Unterstützung gewinnen können?
Gründerpreise oder ähnliches haben wir noch nicht gewonnen – wir haben uns aber auch nie beworben. Wir legen den Fokus auf ein tolles Produkt und das beste Lob sind dann Feedback-Mails, die wir erhalten. Nicht selten schreiben uns Besucher, dass sie durch unsere Seite z.B. ein Unternehmen für einen dualen Studienplatz oder die richtige Anregung für die Studienwahl gefunden haben und bedanken sich. Solche Mails hängen bei uns überall im Büro und motivieren jeden Tag aufs Neue.
Was möchtest Du anderen Gründern mit auf den Weg geben?
Dass es noch viele Nischen und Geschäftsbereiche gibt, die sich lohnen. Man muss nur die Augen aufhalten und ein wenig unternehmerisches Gespür besitzen. Ich habe z.B. gerade ein zweites Unternehmen gegründet, die Bezahlexperten. Das ist etwas vollkommen anderes – wir wollen den Markt für die Vermittlung von Kartenzahlungsgeräten etwas aufmischen. Mal schauen, ob es uns gelingt.
Vielen Dank für das Gespräch, Milan! Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg!