Passende Mobilfunktarife für Jungunternehmer
Handyverträge sind sicher nicht nur für Existenzgründer ein Thema. Doch der ein oder andere Jungunternehmer wird sich mit der Wahl des passenden Tarifs vermutlich etwas intensiver auseinandersetzen, sind doch in den Anfangsjahren die Finanzen meist knapp bemessen und die weitere berufliche Entwicklung relativ unklar. Wer beispielsweise heute noch im Homeoffice übers Festnetz mit Auftraggebern und Partnern telefoniert, sitzt vielleicht morgen schon im Coworking-Büro ohne eigenes Telefon am Arbeitsplatz und benötigt dann einen Handytarif mit Festnetzflat – oder umgekehrt. Wer dabei keine flexiblen Vertragskonditionen hat, zahlt häufig drauf.
Handyverträge vom Discounter
Besonders interessant für Existenzgründer sind Tarife von Mobilfunkdiscountern. Sie kommen ihnen insofern entgegen, als sie großteils monatlich kündbar sind (mittlerweile auch im Postpaid-Zahlungsmodell, also bei Zahlung per Rechnung) und mit nahezu unschlagbar günstigen Preisen punkten können. Solche Tarife eignen sich unter anderem für diejenigen, die ihr Handy nur selten abgehend nutzen, aber immer für Geschäftspartner und Kunden erreichbar sein müssen. Viele dieser Provider haben einen Basistarif im Portfolio, bei dem keine monatlichen Fixkosten anfallen und für die Gesprächsminute und eine SMS sehr niedrige Gebühren berechnet werden (solche Tarife sind aktuell schon ab 6 Cent pro Einheit zu haben). Damit zahlen Wenigtelefonierer maximal wenig für ihre mobile Kommunikation. Die meisten der Billiganbieter ermöglichen ihren Kunden, die Tarife während der Laufzeit beliebig um Zusatzoptionen wie z.B. Festnetz- oder Surfflatrate zu erweitern und diese nach einem Monat bei Bedarf wieder abzubestellen. Alternativ können auch fertig konzipierte Smartphone-Tarife bestellt werden, die grundsätzlich eine Flatrage für mobiles Internet und je nach Angebot teilweise weitere Inklusivpakete enthalten. Allnet-Flats, also Pakete, die sowohl die Telefonie in alle Netze, als auch sämtliche SMS und 1 GB Datennutzung enthalten, sind schon für unter 25 Euro ( z. B. bei DeutschlandSIM ) verfügbar – ein Business-Tarif, der für diejenigen sinnvoll ist, die viel unterwegs sind oder ihren Festnetzanschluss ersetzen möchten. Und wenn sich Nutzungsverhalten oder finanzielle Situation ändern bzw. woanders ein besseres Angebot winkt, wird der Handyvertrag einfach zum nächsten Monat beendet.
Praktisch auch, wenn erste Mitarbeiter eingestellt und mit eigenem Mobilfunkanschluss ausgestattet werden sollen: dank der vertraglichen Ungebundenheit kann dabei sehr flexibel reagiert werden.
Handynummern für Selbstständige
Für Start-Ups sind auch Wunschrufnummern häufig sehr attraktiv, die von einigen Discountern angeboten werden. Dabei können – je nach Verfügbarkeit im Rufnummernpool – Handynummern mit interessanter Zahlenfolge, beispielsweise dem Firmennamen entsprechend oder mit vielen gleichen Ziffern gegen einen Aufpreis vorab ausgewählt werden. Solche Nummern sind leicht zu merken und ein nettes Gadget im Geschäftsleben.
Es ist auch möglich, die eigene Rufnummer bei Anbieterwechsel mitzunehmen – im Geschäftsbereich essentiell wichtig. Alle Mobilfunkanbieter sind per Gesetz dazu verpflichtet, die Nummer zum Export freizugeben und nahezu jeder Anbieter bietet auch den Import an (auch die Billiganbieter machen hier keine Ausnahme) da dieser Service sehr stark nachgefragt wird. Die Mitnahme kostet (abhängig vom abgebenden Provider) zwischen 25 und 30 Euro.
Kein teures Business-Smartphone bei Billig-Angeboten
Natürlich haben auch die Discount-Angebote einen Nachteil: Es gibt keine Kombi-Angebote, die ein subventioniertes Mobilgerät enthalten. Wer also gleichzeitig ein schickes, meist eher hochpreisiges Business-Smartphone haben möchte, sollte sich in unabhängigen Handyshops nach Bundles umschauen. Je nach Angebotskonditionen, gewünschtem Handy und Telefonieverhalten (je intensiver oder geringer die Nutzung, desto mehr kann mit Discounttarifen gespart werden) ist entweder ein Bundle oder der Tarif und das Gerät im Einzelkauf günstiger. Einige Mobilfunkdiscounter bieten mittlerweile dazu passend auch eine Ratenfinanzierung ohne Mehrkosten an.
Handykosten von der Steuer absetzen
Übrigens: Wer als Selbstständiger seinen Mobilfunkanschluss sowohl fürs Geschäftliche, als auch den Privatbereich nutzt, kann die Kosten (Grundgebühren, die Gebühren für den angefallenen Traffic und die Hardware-Kosten) von der Steuer absetzen, sofern die geschäftliche Nutzung mindestens 10% ausmacht. Allerdings sollten nur etwa 50% angesetzt und der Rest als Privat angerechnet werden, da das Finanzamt sonst gerne nachhakt. Macht die Geschäftsnutzung einen größeren Anteil aus, sollten alle Kosten über Einzelverbindungsnachweise dokumentiert werden. Wichtig für die steuerliche Berücksichtigung: Der Vertrag muss auf den Namen des Geschäftsinhabers laufen.