Freihandelszone

Die Schaffung einer Freihandelszone wird durch völkerrechtliche Abkommen zwischen verschiedenen Staaten verwirklicht und ermöglicht den freien Handel von Gütern innerhalb dieser festgelegten Zone. Beispiele sind hierfür der Europäische Wirtschaftsraum (EWR) und das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA).

Grundlagen der Freihandelszone

Eine Freihandelszone soll den Staaten einen uneingeschränkten Warenaustausch garantieren. Dies bezieht sich sowohl auf den Verzicht von Zöllen als auch auf die Abschaffung der Importquoten und andere nicht-tarifärer Beschränkungen. Umweltstandards spielen ebenfalls dabei eine wichtige Rolle und können durch Freihandelsabkommen übergangen werden.

Um staatliche Interessen zu schützen werden die Freihandelszonen reguliert und mit gewissen Ausnahmen versehen. Beispielsweise können Bereiche die einem staatlichen Monopol unterliegen (Post, Eisenbahn etc.) von der Freihandelszone ausgeschlossen werden. Die letztendlichen Verträge werden individuell gestaltet und verschiedene Institutionen werden mit der Überwachung des Ablaufs innerhalb der Freihandelszone betraut.

In der EWR gibt es eine interne Legislative, Exekutive und Judikative (Europol, Europäischer Gerichtshof). Jede Freihandelszone handhabt ihre Handeln jedoch unterschiedlich.

Freihandelszone mit Einschränkung

Eine komplette Auflösung sämtlicher Handelsbarrieren ist äußerst selten. In der Regel unterliegen die Freihandelsabkommen gewissen Ausnahmen, die vom jeweiligen Staat festgelegt werden. Die Ausnahmen können dabei zeitlich begrenzt und schrittweise abgebaut werden oder auf unbegrenzte Zeit festgelegt werden. Die nationalen Interessen der Staaten sind dabei ausschlaggebend.

Auf der einen Seite besteht stets das Interesse Exporte zu erhöhen und Zölle zu verringern, auf der anderen Seite sollen aber auch nationale Unternehmen vor ausländischer Konkurrenz geschützt werden. Verschiedene Institutionen und Lobbygruppen üben jeweils Einfluss auf die Regierung aus und versuchen ihre Interessen durchzusetzen.

In demokratischen Ländern sind Regierungen stets auf die Mehrheit im Parlament angewiesen was mitunter zur Verhinderung von Freihandelsabkommen führen kann.

Argumente der Befürworter von Freihandelszonen

 Befürworter von Freihandelszonen betonen stets dass alle  beteiligten Parteien einer Freihandelszone, lediglich Vorteile daraus ziehen würden. Entwicklungsländer erhielten durch Freihandelsabkommen Zugang zu Märkten, die ihnen ansonsten verschlossen blieben und der Fortschritt in jenen Staaten würde ebenfalls dadurch gefördert werden. Der steigende Konkurrenzdruck würde Firmen dazu bewegen innovativ zu sein und effektivere Arbeitsmethoden zu etablieren. Eine Verhinderung des freien Handels führe zu Stagnation, sagen die Befürworter.

Die Stimmen der Kritiker

Kritiker bezweifeln die unbegrenzten Vorteile des freien Handels. Sie argumentieren mit Schäden, die für Umwelt, Arbeitnehmer und Verbraucher entstehen. Sie sind der Überzeugung dass nur die Industriestaaten durch Freihandelszonen profitieren und Entwicklungsländer dadurch ausgebeutet werden. Weitere Kritikpunkte sind:

  • Staatliche Leistungen und Aufgaben werden privatisiert und dadurch für ärmere Leute unzugänglich
  • Freihandelsabkommen werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit getroffen
  • private Schiedsgerichte unterliegen keiner staatlichen Überwachung
  • Die Handlungsfähigkeit von Nationalstaaten wird geschmälert

Die Grundlagen von Freihandelszonen

  • Freihandelszonen werden vertraglich geschaffen
  • Das Ziel ist die Auflösung von Handelsbeschränkungen
  • Unterliegen in der Regel Ausnahmebestimmungen
  • Institutionen sind für Kontrolle und Überwachung zuständig