Startups in der Kryptoszene
Virtuelle Währungen werden immer präsenter. Sie gewinnen nicht nur im Bereich des Tradings und der Investition immer mehr Freunde, sondern auch für Startups. Besonders die Variante ICO (Initial Coin Offering), bei der eigene Tokens geschaffen werden, boomte im Jahr 2017. Es gibt aber noch viele weitere interessante Neugründungen in Deutschland. Auch, wenn der Hype um die Kryptowährungen mit dem Bitcoin-Crash Ende 2017 etwas rückläufig ist, kommen regelmäßig neue Unternehmen hinzu, die sich dem Thema Blockchain verschrieben haben. Gemäß einer Studie befinden sich besonderes viele Startup-Unternehmer in unserer Hauptstadt. Auch in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen ist die Anzahl an Krypto-Firmen recht hoch.
Selbstständige Kryptohändler
Es gibt einige Menschen, die sich als Krypto-Trader selbstständig machen. Meist handelt es sich zunächst um ein Hobby. Mit den ersten, steuerpflichtigen Gewinnen wird es jedoch zu einer nebenberuflichen Einnahmequelle. Da liegt die hauptberufliche Ausübung als Händler nahe, wobei eine Unternehmensgründung selbstverständlich nicht erforderlich ist. Allerdings ist mit einem höheren Druck in Bezug auf die Steuern zu rechnen, wenn man vom Trading als Neben- in den Hauptberuf wechselt. Wer beispielsweise seine Tätigkeit nicht als „private Vermögensverwaltung“ angibt, muss später auch Gewerbesteuer abführen. Viele Berufs-Krypto-Trader scheitern an den Steuervorauszahlungen für künftige Gewinne. Weiterhin sind in der Regel Sozialversicherungsabgaben von den Einnahmen abzuziehen. Das Mindesteinkommen für Selbstständige in der freiwilligen Krankenversicherung, die hauptberuflich tätig sind, liegt bei 2.283,50 Euro im Monat.
Kann man vom Krypto-Trading leben?
Grundsätzlich lässt sich die Frage mit ja beantworten. Allerdings ist es bisher nur wenigen Tradern gelungen, gut und dauerhaft vom Kryptohandel zu leben. Bevor man digitale Währung einkauft und mit der Arbeit beginnt, sollte man bereits über positive Erfahrungen mit einer erprobten Strategie verfügen. Reine Theorie oder die Taktik von Mentoren oder anderen Händlern reichen in keinem Fall aus. Jeder, der mit dem Trading beginnt, muss sich sicher sein, dass er seine eigenen Regeln auch diszipliniert befolgt. Ansonsten steht vor der Selbstständigkeit vor allem die Kalkulation an. Sämtliche monatliche Fixkosten, darunter Telefon, Internet, Softwaregebühren und Co., sind ebenso heranzuziehen wie die zukünftigen Steuern. In den Businessplan gehört auch eine genaue Berechnung des benötigten Gewinns pro Monat. Gleichfalls sollte die Bildung von Rücklagen für schwierige Zeiten berücksichtigt werden. Eine Chance für freiberufliche Krypto-Traders bieten manche kleinere Privatbanken, Brokerhäuser und Vermögensverwalter. Wer in diesem Bereich erst einmal überzeugt und Fuß gefasst hat, wird mit Sicherheit Folgeaufträge erhalten.
Gelungene deutsche Krypto-Start-ups
Bitwala – Die Blockchain-Bank zählt zu den erfolgreichsten Neugründungen in Deutschland. Sie verbindet den Blockchain-Handel mit herkömmlichen Bankkonten. Die Eröffnung eines gewöhnlichen Girokontos ist ebenso möglich wie der Handel mit digitalen Geldern. Darüber hinaus findet sich bei Bitwala eine Bitcoin Wallet. Sowohl der Bitcoin-Kauf in Euro als auch SEPA-Überweisungen können getätigt werden. Auf Wunsch werden die Verkaufserlöse aus der Kryptowährung über die Plattform gutgeschrieben.
BigchainDB – Hier erfolgt eine Verbindung von Blockchain-Technologien mit klassischen Datenbanken. Letztere sollen wie üblich nutzbar sein, wobei der Distributed Ledgers für hohe Schnelligkeit und Effizienz sorgt. Die Datenaufzeichnung erfolgt fälschungssicher und dezentral.
gridX – Es zählt zu den zukunftsweisenden Startups des Internet of Things. Zielsetzung ist der Aufbau von dezentralen Energienetzen. gridX entwickelt zu diesem Zweck lokale Anwendungen für den Einsatz im Energiebereich. Das Portfolio umfasst Smart-Home-Anwendungen, Sensoren und E-Ladestationen.
Minespider – Das Start-up-Unternehmen hat sich dem Einsatz der Blockchain in der Logistik verschreiben. Nach dessen White Paper soll die Integrität von Lieferketten durch Blockchain-Technologien gesichert werden. Insbesondere die Lieferung von Rohmaterialien spielt eine Rolle. Hauptaugenmerk soll vor allem auf nicht ethischen Geschäftspraktiken wie beispielsweise Kinderarbeit und die Aufdeckung von Umweltverschmutzungen liegen.
Satoshipay – Hierbei handelt es sich um eine Bezahlplattform für Mikrotransaktionen. Der Namensteil Satoshi lässt sich auf die gleichnamige, kleinste Einheit des Bitcoins zurückführen. Virtuelle Zahlungsmittel sind für Transaktionen von Kleingeldsummen prädestiniert. Bei herkömmlichen Währungen stehen deutlich höhere Gebühren im Raum. Hinter Satoshipay steckt das Ziel, dass Kunden ihren Produkte, Songs und Bilder einen Geldwert zumessen und diese günstig zum Verkauf anbieten können.
Ubirch – Der Startup setzt mit der Absicht, Notariat des Internets zu werden, die dezentrale Datenbank des Distributed Ledger ein. User verfügen über die Möglichkeit der Vertragsaufzeichnung auf der Datenbank Ubirchs. Im Anschluss werden sie durch digitale Versiegelung fälschungssicher gemacht.