Fremdkapitalgeber
Einen Gläubiger, der ein Unternehmen finanziell unterstützt bzw. diesem Kredite erteilt bezeichnet man auch als Fremdkapitalgeber. In der Regel verspricht sich der Gläubiger dadurch finanzielle Vorteile wie beispielsweise Zinseinnahmen. Die Einzelheiten werden vertraglich festgelegt.
In der Bilanz hat Fremdkapital dem Eigenkapital gegenüber einen gewissen Vorrang und muss möglichst schnell bedient werden. Der Fremdkapitalgeber ist zwar nicht direkt am Unternehmen und dessen Handeln beteiligt, hat jedoch ein gewisses Mitspracherecht bei der Verwendung der Gelder und verfügt außerdem über ein allgemeines Kündigungsrecht.
Die Firma hat zudem gesetzlichen Publizitätspflichten nachzukommen, welche zur Information des Fremdkapitalgebers dienen und ihn über die geschäftlichen Entwicklungen auf dem Laufenden hält.
Fremdkapitalfinanzierungen sind zwar besichert, beinhalten allerdings kein Anrecht auf Anteilnahme am Profit bzw. Verlust des Unternehmens.
Die Rechte des Fremdkapitalgebers
Der Kapitalgeber hat das Recht auf vollständige Erstattung des geliehen Kapitals, auch im Falle einer Insolvenz des Unternehmens. Sämtliche Fremdkapitalgeber werden in diesem Fall aus der Insolvenzmasse bedient. Das Anrecht wird nichtig, sollte dabei nicht die gesamte Restschuld beglichen werden. Hinzu kommt das Recht auf Zinszahlungen vom Schuldner an den Gläubiger, diese unterliegen jedoch keinen festen Normen und werden individuell festgelegt. Dabei gilt der Grundsatz: Umso geringer die Bonität des Schuldners, desto höher der Zinssatz. Dieses Vorgehen liegt im vorhandenen Verlustrisiko begründet.
Die Arten von Fremdkapital
Die häufigste Form in der Fremdkapital zum Einsatz kommt, ist die Aufnahme eines Kredits. Das Kapital wird dabei für einen bestimmten Zeitraum an den Schuldner verliehen und in zeitlich festgelegten Raten, zuzüglich Zinsen zurück gefordert. Eine weitere Möglichkeit ist das Emittieren von Anleihen, was in der Regel aber nur von großen Unternehmen in Anspruch genommen wird. Dabei werden Anleihen von mehreren Gläubigern gekauft und in Form einer einzigen großen Rate zum Laufzeitende beglichen. Beträge über mehrere Millionen Euro sind dabei die Norm.
Fremdkapitalgeber – Definition
- Stellt Unternehmen finanzielle Mittel auf bestimmte Zeit
- Zinsen werden durch Bonität bestimmt
- In der Regel wird Kapital in Form von Anleihen und Krediten überlassen