ionas Computerhilfe und Cloud-Lösungen
Startups-im-Internet.de stellt euch heute das Mainzer Startup ionas vor. Die beiden Brüder Ralf und Christoph Dyllick-Brenzinger haben uns unsere Startup-Fragen beantwortet und erzählen Ihre Erfolgsgeschichte.
Was war die Idee euer Startup zu gründen
Wir kommen aus einer Unternehmerfamilie und somit war die Gründung unserer eigenen Firma immer eine attraktive Option. Wir erlebten in der eigenen Familie die Nachteile, aber auch die Vorteile der Selbständigkeit. Direkt nach der Uni war die Zeit noch nicht gekommen. Da wollten wir uns erstmal in der Welt der Wirtschaft umschauen. Auch wollen wir nicht verschweigen, dass eine gute Geschäftsidee und auch der Mut fehlten.
Uns hat es dann erstmal in die Beratungsbranche verschlagen. Christoph war in der technologieorientierten Beratung unterwegs, Ralf in der strategischen Beratung. Diese Zeit wollen wir auch nicht missen. Wir haben unglaublich viel gelernt und ohne die dort gesammelten Erfahrungen in der Projekt- und der konzeptionellen Arbeit hätten wir wohl bei der eigenen Gründung viel Lehrgeld bezahlt. Die Uni bereitet einen ja nicht wirklich auf die Unternehmensgründung vor, auch wenn man, wie wir VWL und BWL studiert hat.
In der zweiten Jahreshälfte von 2013 war es dann soweit. Ralf war noch in seiner Promotion, aber das Ende zeichnete sich ab und damit stellte sich die Frage nach dem „was dann“? Die Idee mit dem Computerservice für Privatleute und kleine Unternehmen war über die Jahre gereift. Wir sahen im eigenen Umfeld gleichermaßen den ungeheuren Bedarf und das fehlende Angebot. Christoph war angetan von der Idee und so fiel die Entscheidung, es einfach mal zu probieren. Die Gründung ließ dann zwar noch etwas auf sich warten, aber Mitte 2014 war es schließlich soweit: ionas wurde aus der Taufe gehoben.
Wie habt ihr eure Startup Idee gefunden
Wenn unsereins mit einem Computerproblem konfrontiert ist, dann googeln wir oder wir fragen Freunde. Was machen unsere Eltern? Die fragen uns, Ihre Kinder, wenn die noch im Haus sind. Wenn nicht, dann arrangieren sie sich nicht selten mit Ihren Defiziten. Der natürliche Umgang mit Google ist fehlt. Und selbst wenn sie den Weg zu Google finden, dann mangelt es regelmäßig am notwendigen Vokabular, um Antworten zu finden, oder an der Erfahrung, die gefundenen Antworten zu interpretieren und umzusetzen. Es fehlt also ein zuverlässiger Ansprechpartner. Bei kleinen Unternehmen ist die Situation anders gelagert, aber der Bedarf nicht geringer. Es fehlt einfach der hauseigene Helpdesk, der die regelmäßig entstehenden Fragen beantworten kann. In der Vorgründungsphase haben wir unterschiedliche Computer-Support-Anbieter durchgetestet. Abgesehen von ein paar wenigen erfreulichen Erlebnissen rangierten unsere Erfahrungen zwischen nicht zufriedenstellend und schockierend. Die Erfahrungen daraus würden für sich locker zwei Seiten füllen. Für uns war damit aber klar: Das können wir besser! Hier war unser Ansatzpunkt: Als Online Assistenten wollten wir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auf Zuruf, schnell und zuverlässig.
Welche Dienstleistung bzw. Produkt bietet euer Startup nun genau an und was ist neue an dieser Idee
Gestartet sind wir als Hotline für PC- und Computerfragen www.ionas.com. Daher kommt auch unser Name: ionas steht für „Ihr Online Assistent“. Die Idee braucht wohl keine ausschweifende Erläuterung: Leute rufen bei uns an, wenn Sie eine Frage haben, wir schalten uns per Fernwartungssoftware auf den Computer des Kunden und fixen – insofern möglich – das Problem.
Die ionas-Server (www.ionas-server.com), unsere zweite Leistung, ist erklärungsbedürftiger. Kurz gesagt sind die ionas-Server vorkonfigurierte Serversysteme, die wir an die Kunden verschicken und dann über das Internet beim Kunden final einrichten. Auf den Servern laufen Programme, die a.) Daten zwischen unterschiedlichen Geräten einer Person synchronisieren und b.) den Informationsaustausch im Team vereinfachen. Anders gesagt: Die ionas-Server sind also nichts anders als selbst gehostete private Cloud-Lösungen. Alles was man mit iCloud, Dropbox und Co machen kann, kann man mit den ionas-Servern auch machen. Der entscheidende Unterschied ist: Die Daten liegen auf der Festplatte des ionas-Servers, nicht in irgendwelchen Datenzentren irgendwo auf dem Globus. Über VPN, also verschlüsselte Verbindungen, kommt man von jedem Internetanschluss an sie heran.
Der große Server, der ionas-Server Small Business, bietet darüber hinaus noch ein paar weitere spannende Dienste: Er bringt die Projektmanagementsuite OpenProject (www.openproject.org), die VoIP-Telefonanlage von Askozia (www.askozia.de) und einen Chat-Server von Haus aus mit. Automatische Backups auf externe Fileserver sind auch möglich, wenn man das will. Er ist damit aus unserer Sicht eine umfassende Server-Lösung für kleine Unternehmen und insbesondere Gründer und Startups.
Uns war auch wichtig, die ionas-Server konsequent auf Open Source auszurichten. Das fängt beim Linux-Betriebssystem an und hört bei den Synchronisationsdiensten auf. Alleine die Askozia-Telefonanlage ist ein kommerzielles Produkte, aber auch diese ist Asterisk-basiert. Dazu bewegt hat uns einerseits der Glaube an den Open Source-Gedanken. Es ist unglaublich, wie viele gute Open Source-Projekte es gibt. Andererseits haben kleine Unternehmen ja auch keine großen IT-Budgets. Mit Open Source lassen sich erstklassige Lösungen für wenig Geld verwirklichen.
Die Value Proposition der ionas-Server ist nicht die Hardware und nicht die Software – beides kann man sich ohne große Mühe selber besorgen – sondern die intelligente Integration und die komfortable Einrichtung. Wer sich nicht mit Einrichtung und Wartung rum schlagen und dann auch noch zuverlässigen Support haben will, für den ist unser System eine attraktive Lösung. Und hier schließt sich der Kreis: Dies sind gerade Privatleute und kleine Unternehmen, also die beiden Gruppen denen wir IT-Lösungen anbieten wollen.
Wie habt ihr euch zum jetzigen Zeitpunkt schon am Markt etabliert?
Unsere PC-Hotline ist an 7 Tagen die Woche erreichbar. Das schließt Wochenenden und Feiertage mit ein. Gleiches gilt für unsere Server: Wenn man heute einen bestellt, dann hat man den wenige Tage später bei sich. Insoweit sind wir am Markt präsent. Sind wir schon etabliert? Nein! Zwar wurde schon hier und da über uns berichtet und auch findet man uns bei einer Google Suche, aber wirklich etabliert sind wir noch nicht. Da muss noch viel Wasser den Rhein runter fließen.
Wo seht ihr in der Zukunft euer langfristiges Unternehmensziel.
Unser Unternehmensziel hat drei Facetten – eine wirtschaftliche, eine funktionale und eine ideelle. Die kommerzielle ist einfach: Wir wollen wirtschaftlich erfolgreich sein. Wichtig ist uns aber die Nachhaltigkeit vor der Schnelligkeit. Wir streben nach einer funktionalen Führungsposition. Wir wünschen uns, dass unsere Produkte eine breite Anhängerschaft haben, weil sie besser funktionieren und einen höheren Nutzen haben als alternative Produkte. Abschließend hoffen wir, vielen interessanten Open Source-Projekten zu einer weiteren Verbreitung zu verhelfen. Auf dem ionas-Server kommen einige vorkonfiguriert daher. Die Komplexität der Einrichtung als Nutzungshindernis entfällt damit.
Wer hat euch geholfen das Startup zu gründen
Da gibt es einige! Zunächst sind das mal unsere Partnerinnen. Die haben und machen einiges mit. Gibt es Gründer, für die die Unternehmensgründung und das Privatleben kein Spannungsverhältnis bilden? Dann sind natürlich auch noch unsere Eltern da. ** Mama, Papa, falls Ihr das lesen solltet: Danke!! ** Viele Freunde waren auch für uns da und haben mit Rat oder tatkräftig ausgeholfen. Keine Unterstützung haben wir von irgendwelchen VCs oder Inkubatoren erhalten bzw. gesucht. Das eine oder andere Gespräch haben wir geführt, aber mit sehr offenem Ergebnis. Wir werden mal schauen, inwieweit wir in Zukunft Kooperationen eingehen werden. Kooperationen mit anderen IT-Firmen liegen uns aber näher als mit VCs.
Was gebt ihr anderen Gründern mit auf den Weg….
Gründen ist anstrengend, gründen ist entbehrungsreich, gründen sorgt für graue Haare, gründen führt zu einem Schlafdefizit, aber es gibt nur wenige andere Dinge im Leben die so erfüllend sind! Darum: Wagt es und kämpft Euch durch – es lohnt sich! Soviel zur Einstellungssache. Unser prozessualer Tipp: „Do not try harder, try different!“ Wir selber müssen uns immer wieder an die eigene Nase fassen und uns daran erinnern. Selbstkritisch sein eigenes Tun zu hinterfragen kann nicht schaden und dafür sollte man sich definitiv die Zeit nehmen.
Der letzte Tipp: Sucht Ihr einen kompetenten Ansprechpartner für Eure IT? Da gibt es ein Startup aus Mainz, das solltet Ihr Euch mal anschauen!