B2B – Bestellung auf Knopfdruck: Nexolink Solutions
Was war der Beweggrund dafür, Nexolink Solutions zu gründen?
Wir alle verbringen ziemlich viel Zeit mit wiederkehrenden Bestellprozessen – wie z.B. dem Bestellen von regelmäßig benötigten Waren oder Dienstleistungen. Im privaten Umfeld kann dies schon nerven – im industriellen Umfeld ist es aber nicht einfach nur nervig, sondern vor allem teuer und fehleranfällig. Also haben wir uns überlegt, wie wir dieses Problem lösen können. Unsere Lösung: das Bestellen auf Knopfdruck oder sogar vollautomatisiert per Sensor. Das spart enorm viel Zeit, und Geld – in der Industrie entfallen teilweise bis zu 75% der Einkaufsaufwände für Artikel, die nur 10% des Einkaufsvolumens ausmachen. Und so haben wir Nexolink Solutions gegründet. Dass wir mit unserer Idee richtig lagen, zeigt auch die Resonanz: Im August 2016 haben wir unser Unternehmen in Frankfurt ins Leben gerufen und im Dezember konnten wir bereits erste Investoren gewinnen.
Wie habt ihr die Idee zu Nexolink Solutions gefunden?
Unser Gründerteam besteht neben mir aus Stefan Freienstein (COO) und Christian Borg-Krebs (CTO). 2016 haben wir uns über verschiedene Netzwerke kennengelernt. Zu dieser Zeit kam der Amazon Dash-Button raus und wurde in den Medien heiß diskutiert. Wir hielten das Konzept schon damals für sehr spannend und haben uns darüber ausgetauscht, wie ein solches System vor allem im B2B-Bereich sinnvoll aussehen könnte. Besonders wichtig war uns dabei, dass es ein offenes System ist, das sich leicht in Unternehmen integrieren und nachrüsten lässt. Und so haben wir Nexolink gegründet. Der Weg von der Idee bis zur Umsetzung war sicher kein einfacher Weg, doch es hat sich für uns definitiv gelohnt und heute sind wir sehr stolz auf das, was wir bisher erreichen konnten.
Welche Dienstleistung bzw. Produkte bietet Nexolink Solutions nun genau an und was ist das Neue an dieser Idee?
Nexolink ist ein Internet-of-Things-Startup im B2B-Bereich – wie man so schön sagt. Wir haben eine White Label-Lösung entwickelt, die es Unternehmen ermöglicht, Bestellungen auf Knopfdruck umzusetzen. Im Prinzip ähnelt dies dem Prinzip vom Amazon Dash Button, nur dass wir statt dem simplen Knopf auch Sensoren für eine vollautomatische Bestellung nutzen können.
Unsere Technologie basiert auf einem offenen, modularen System, sodass wir sie ganz nach Wunsch und Bedürfnis des Kunden zuschneiden können. Die Einsatzgebiete sind dabei sehr verschieden.
Zudem nutzt unsere Technologie mobile Datennetze, sodass sie standortunabhängig einsetzbar und leicht nachrüstbar ist. Gerade bei großen Industriekonzernen ist eine zuverlässige Versorgung ein wichtiger Faktor. Setzt die Produktion nur für kurze Zeit aus, weil ein Teil fehlt, dann kann dies schnell sechsstellige Beträge kosten. Das wollen wir verhindern.
Wie habt ihr euch zum jetzigen Zeitpunkt schon am Markt etabliert?
Natürlich ging es nicht von heute auf morgen los. Der Anfang war vor allem viel Arbeit, die sich jedoch gelohnt hat. Bisher können wir auf durchweg positives Feedback und viel Erfolg unserer Produkte zurückblicken – und zwar auf Investoren- und auch Kundenseite gleichermaßen. Wir haben auch schon sehr spannende Kunden und konnten neben Gillette und einigen Industriekunden erst kürzlich auch Red Bull von uns überzeugen.
Für Gillette haben wir die Soft- und Hardware der Österreichischen Gillette Station mitentwickelt. In dieser ist ein Bestellknopf integriert, mit welcher der Kunden schnell und einfach neue Klingen bestellen kann, sobald seine zur Neige gehen. Das war ein sehr spannendes Projekt und zeigte uns, dass der Markt für unser Produkt offen ist.
Wo seht ihr in der Zukunft euer langfristiges Unternehmensziel?
Unser primäres Ziel ist es natürlich, dass wir es schaffen uns im IoT-Commerce (wie es häufig genannt wird) zu etablieren und langfristig Vorreiter in dem Segment zu sein. Wir haben noch viele Ideen, wie sich die Technologie weiter verbessern und automatisieren lässt. Wir glauben, dass Maschinen sich irgendwann komplett autark versorgen können, z.B. mit benötigten Ersatzteilen, und wir dann die passende Infrastruktur dafür stellen.
Wer hat euch geholfen, das Startup zu gründen?
Wichtige Unterstützung – und zwar nicht nur finanziell, sondern vor allem auch beratend – haben wir von unseren Investoren bekommen. Dazu gehörten von Anfang an der Angelfund.VC und Alera Capital, die sehr früh an unsere Idee geglaubt haben. In der zweiten Investmentrunde kam dann auch Staufen.Digital Invest dazu, der Investmentarm der Staufen AG, der größten Lean Management Beratung Deutschlands. In dieser Konstellation haben wir bisher viel erreicht.
Habt ihr für Nexolink Solutions schon einen Preis oder andere Unterstützung gewinnen können?
Neben unseren Investoren hat uns vor allem auch Microsoft großzügig unterstützt: Wichtigen Leistungen wie eine Cloud-Infrastruktur und kostenlosen Software-Lizenzen haben uns den anfänglichen Weg geebnet. Dazu hat uns auch die Deutsche Telekom mit sehr guten Tarifen die ersten Umsetzungen sehr erleichtert. Beide Partner haben trotz ihrer Größe sehr pragmatisch geholfen.
Was möchtet ihr anderen Gründern mit auf den Weg geben?
Die Gründung eines Startups sollte sich jeder sehr gut überlegen, denn die erste Zeit – sogar die ersten Jahre – sind ein ständiges auf und ab. Und zwar täglich! Das muss man aushalten können. Wer sich jedoch einmal entschieden hat es zu versuchen, der sollte es definitiv durchziehen anstatt auf den richtigen Moment zu warten – denn einen solchen gibt es nicht. Ich persönlich denke mittlerweile, dass der beste Zeitpunkt für eine Gründung nach den ersten paar Jahren im festen Job ist – mit wenig Verpflichtungen, Arbeitserfahrung und bestenfalls einem kleinen Puffer. Aber es müssen halt einige Dinge zusammenkommen: die richtige Idee, die passenden Mitgründer und vieles mehr…
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