Kandidat Daniel Termann über Sat.1-Gründershow

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Wie geht es weiter mit „Start up! Wer wird Deutschlands bester Gründer“?

Leider nimmt Sat.1 die Gründershow „Start up! Wer wird Deutschlands bester Gründer?“ aus dem Hauptprogramm. Offenbar hat das Format nicht die erhoffte Anzahl von Zuschauern vor dem Fernseher begeistert. Allerdings wird die Sendung weiterhin im Internet ausgestrahlt. Diese Fragen beantwortet uns Daniel Termann.

Wie ist es dazu gekommen?

Daniel Termann: Meiner Meinung war es richtig, ein neues Format über Gründen und Selbstständigkeit auszuprobieren.

„Start Up!“ ist ein Inkubator, in dem wir die Entwicklung unserer Produkte beschleunigen – nur vor laufenden Kameras. Herr Maschmeyer steht uns mit Rat und Tat zur Seite und bringt viel Humor in den manchmal angespannten Drehtag ein.

Da sich alle Gründer mit Marketing beschäftigen, bieten sich Logos zu Beginn als gemeinsamer Rahmen der Produkte an. Dieses Thema wird bislang gut in der Sendung behandelt. Vielleicht aber verlangt der Zuschauer, der selber nach einem Logo für seine Produktidee sucht, nach noch mehr Details: wie gehe ich bei der Entwicklung eines Logos vor, was kostet es, ein Logo entwickeln zu lassen?

Ergeben die Challenges der Sendung Sinn?

Daniel Termann: Der Schwerpunkt der Sendung sind Challenges, in denen unsere Persönlichkeit getestet wird. Einige Zuschauer fragen auf Twitter nach deren Sinn. Hier halte ich entgegen, dass die Challenges die Eigenschaften einer Führungspersönlichkeit gut abbilden.

Unter Stress Quizfragen zu beantworten (Rennstrecken-Challenge) müssen auch Manager in manchen Fortbildungen. Auf einer Theaterbühne die Zielgruppe seines Produktes darzustellen ist eine Technik, die Gründerberater empfehlen. Boxen hat zwar nichts mit Gründen zu tun, aber mit Leistungsbereitschaft. Menschen mit Erfolg sind überdurchschnittlich häufig Leistungssportler. Sie gehen an ihre Grenzen.

Mit Sicherheit hast du auch Kritikpunkte?

Daniel Termann: Kritisieren kann man an den Challenges, dass sie Fähigkeiten eines Chefs testen wie Führung, Motivation und Leistung, aber ein Gründer heutzutage auch Inhalt können muss. Die erfolgreichsten Unternehmen der letzten Jahrzehnte sind Technologie- und Internet-Startups. Es sind Menschen vom Typus Zuckerberg oder Musk, die unsere Welt verändern und neue Dinge entwickeln. Ich gebe aber zu, dass es in einer TV-Sendung schwierig ist, auch Inhalt zu testen.

Auch gefällt nicht allen Zuschauern, dass die Gruppendynamik der Kandidaten stark im Vordergrund steht. Der Fokus der Sendung muss auf den Produkten und den Persönlichkeiten liegen.

Die Sendung wirkt aufwändig und abwechselungsreich. Da steckt sicher eine Menge Arbeit dahinter

Daniel Termann: Organisatorisch ist die Produktion eine Meisterleistung, da viele Akteure wie die Theaterleitung, die Sightseeingbus-Inhaber, die Sportmannschaften koordiniert werden müssen. Da die Challenges der Sendung an unterschiedlichen Orten stattfinden, muss das Set jeden Tag neu aufgebaut werden. Für das Aufnahmeteam ist dies eine große Herausforderung, die andere Formate mit immer demselben Set nicht haben. Viel Schweiß und Blut aller Beteiligten steckt in dieser Sendung.

Gut gelungen ist der Sendung die Mischung von uns Kandidaten. Wir sind unterscheidbar und bringen unsere eigene Persönlichkeit mit. Die Kandidaten sind sehr viel ehrgeiziger als der Durchschnitt und viele haben Beeindruckendes geleistet.

Hätte man nicht auf das Feedback der Zuschauer reagieren können?

Daniel Termann: Bei vielen Gründern beliebt ist die Methode des Lean-Startups, nach der ein Produkt durch schnell entwickelt und durch das Feedback von Kunden laufend perfektioniert werden soll. Anders als bei einer herkömmlichen Ware ist es bei „Start Up! Wer wird Deutschlands bester Gründer?“ nicht möglich, auf dieses Feedback der Zuschauer zu reagieren, da die Dreharbeiten der Sendung bereits abgeschlossen sind.

Herrn Maschmeyers „Start Up!“ hat das Risiko auf sich genommen und etwas Großes versucht. Das verdient Respekt und Anerkennung. Jetzt können wir gespannt sein auf die nächste Folge auf sat1.de und auf die Weiterentwicklung von Bedswing.